Glossar | Teleskope
Teleskope – Was Sie vor dem Kauf wissen sollten
Wenn wir an einem klaren Abend mit bloßen Augen in den Himmel schauen, sehen wir meist nur die hellsten Sterne. Erst mit dem Blick durch ein Teleskop können wir auch ferne Planeten, Galaxien und Nebel erkennen.
Teleskope sind optische Instrumente, die mit ihren Linsen mehr Licht sammeln als es das menschliche Auge jemals könnte. Sie sind die Werkzeuge von uns (Amateur-) Astronomen und das Beobachten ist unser Handwerk. Und auch Sie können es einfach von ihrem Garten oder Balkon aus erlernen.
Doch gerade Einsteiger in der Astronomie stehen vor einem kaum zu überblickendem Angebot an technischer Ausrüstung und Zubehör. Wir geben Ihnen deshalb einen kompakten Überblick über Teleskope, damit Sie sich schon bald den Wunsch nach einem eigenen erfüllen können.
Astroshop ist einer der führenden Teleskop-Fachhändler Europas. Seit 20 Jahren beraten wir Neueinsteiger, ambitionierte Amateurastronomen bis hin zu professionellen Sternwarten in Fragen rund um den Teleskopkauf und die Astronomie. In unserem Angebot mit über 20.000 Artikeln ist für jeden Sterngucker etwas dabei.
Was können Sie mit einem Teleskop sehen?
Mit einem Teleskop können wir Objekte in tausenden und Millionen Lichtjahren Entfernung sehen. Das Zentrum der Milchstraße liegt z.B. 27.000 Lichtjahre von der Erde entfernt und zieht sich wie ein milchiges Band aus etlichen Sternen über den Himmel. Mit etwas Übung können Sie aber weit mehr als nur Sterne beobachten:
Unser Sonnensystem – Mond, Planeten und Kometen:
Mit einem Teleskop können wir die Objekte unseres eigenen Sonnensystems beobachten. Das nächste und hellste ist der Mond mit seinen Kratern und Meeren. Neben der Erde umkreisen auch noch sieben weitere Planeten die Sonne. Die Ringe des Saturn oder den großen roten Fleck des Jupiters kann man im Teleskop zum Beispiel sehen. Andere Beobachtungsziele in dem Radius können auch Zwergplaneten oder Kometen sein. Diese sind allerdings lichtschwächer etwas schwerer zu entdecken. Doch auch dafür finden Sie bei uns das passende Teleskop.
Deep-Sky Objekte – Nebel, Galaxien und Sternhaufen:
Besonders spannend sind auch Deep-Sky Objekte, die weiter außerhalb unseres Sonnensystems in den Tiefen des Weltraums liegen. Dazu gehören planetarische Nebel, Wasserstoffnebel, offene Sternhaufen, Kugelsternhaufen und andere Galaxien. Für diese Objekte braucht man schon ein etwas geübteres Auge und eine möglichst dunkle Umgebung zum Beobachten. Hinter manchen Gestirnen verbergen sich Doppelsterne oder sogar Mehrfach-Sternsysteme, die Sie mit Ihrem Teleskop auflösen und entdecken können.
Wie ist ein Teleskop aufgebaut?
Das Teleskop besteht im Wesentlichen aus drei Teilen:
1. Stativ
Ein höhenverstellbares Dreibeinstativ aus Stahl oder Aluminium ist die Basis eines Teleskops. Ein Spreizelement stabilisiert die Stativbeine von innen und gibt der Teleskopoptik einen sicheren Stand. Eine lange Knebelschraube in der Mitte befestigt später die Montierung auf der flachen Auflageplatte. Achtung: Ein Teleskopstativ ist nicht einfach durch ein Fotostativ zu ersetzen, denn die Aufgaben und Belastbarkeit beider Modelle sind völlig verschieden.
2. Montierung
Die Montierung wird auf dem Stativ befestigt und trägt das Teleskop. Mit ihr lässt es sich auch auf das gewünschte Himmelsobjekt ausrichten. Durch manuelle oder automatische Nachführung kann dabei die Bewegung der Erdrotation kompensiert und das Objekt genau verfolgt werden. Auch eine gute Teleskop-Optik kann unter einer zu kleinen Montierung leiden und zu stark schwingen. Für stabile Bilder und gute Beobachtungsergebnisse sollten Sie in eine zuverlässige Halterung investieren. Es gibt zwei wesentliche Arten von Montierungen:
Azimutale Montierung:
Hier sitzt der Tubus in einer Gabel oder auf einem Neigekopf. Um eine vertikale Achse schwenkt sich das Teleskop nach links oder rechts und um eine horizontale Achse nach oben oder unten. Es müssen allerdings auch immer beide Achsen beim Beobachten nachgeführt werden. Dennoch ist diese Montierung intuitiver zu benutzen als die parallaktische und eignet sich deshalb für Einsteiger.
Parallaktische Montierung:
Diese Art wird auch äquatoriale Montierung genannt. Eine ihrer Achsen (Rektaszensionsachse) ist in einem schrägen Winkel genau parallel zur Erdachse ausgerichtet, sodass Sternenbahnen mithilfe nur einer Achse exakt nachgeführt werden können. Die zweite darauf senkrecht angebrachte Achse (Deklinationsachse) ist auf den Himmelsäquator ausgerichtet. An ihr wird das Teleskop und das Gegengewicht befestigt. Diese Art der Montierung ist für die Astrofotografie mit langen Belichtungszeiten zwingend notwendig.
3. Teleskopoptik mit Tubus
Die Aufgabe der Optik ist es, Licht zu sammeln und ein möglichst scharfes und realistisches Abbild des Gesehenen zu erzeugen. Wichtige Begriffe bei der Optik sind die Öffnung (Durchmesser der Objektivlinse/ des Spiegels), die Brennweite (Abstand der Objektivlinse/ des Spiegels zum Brennpunkt) und das Öffnungsverhältnis (Verhältnis zwischen Öffnung und Brennweite). Es wird zwischen zwei wesentlichen Bauarten unterschieden:
Linsenteleskope (Refraktoren):
Bei einem Linsenteleskop trifft das Licht auf ein achromatisches oder apochromatisches Objektiv. Das Licht wird in einem Brennpunkt gebündelt und das entstandene Zwischenbild von einem eingesetzten Okular vergrößert. Ein Refraktor liefert besonders kontraststarke und scharfe Bilder.
Spiegelteleskope (Reflektoren):
Bei einem Spiegelteleskop trifft das Licht auf einen parabolischen oder sphärischen Hauptspiegel am Ende des Tubus. Die reflektierten Strahlen fallen dann auf einen um 45° geneigten Fangspiegel, der sie um 90° umlenkt. Der Brennpunkt liegt hier außerhalb des Haupttubus. So kann eine lange Brennweite auch in einem kürzeren Tubus untergebracht werden.
Welches Zubehör braucht ein Teleskop?
Wenn man sich im Klaren ist, was die eigenen Beobachtungsziele und -erwartungen sind, kann das richtige Zubehör das Teleskop individuell daran anpassen. Die wichtigsten Zubehörteile, um mit dem Beobachten loslegen zu können, sind folgende:
Okulare
Ein auswechselbares Okular ist ein weiteres Linsensystem und ohne Frage das wichtigste Zubehör für ein Teleskop. Es vergrößert das Bild, das im Haupttubus entsteht und macht es für unser Auge erst sichtbar. Es kommt in unterschiedlichen Vergrößerungen, die von der Brennweite des Okulars bestimmt werden. Je kleiner die Brennweite, desto höher fällt die Vergrößerung aus.
Eine hohe Vergrößerung ist aber nicht automatisch besser. Am Anfang ist eine Auswahl zwischen einer großen, mittleren und kleinen Brennweite sinnvoll, sodass ein Objekt erst anvisiert und später näher im Detail betrachtet werden kann. Es gibt auch Zoom-Okulare, mit denen mehrere Vergrößerungen stufenlos eingestellt werden können. Eine weitere spezielle Art sind Weitwinkelokulare, die ein besonders großes scheinbares Gesichtsfeld zwischen 50°-80° bieten.
Filter
Beim Beobachten von Mond, Planeten und Nebeln sind Grau- oder Farbfilter ein geeignetes Hilfsmittel. Sie heben die Farben bestimmter Objekte hervor oder steigern den Kontrast von Details, die sonst für unser Auge schwer oder gar nicht sichtbar wären. Sie werden einfach in das Filtergewinde des Okulars eingeschraubt.
Mondfilter dämmen das helle aufs Auge fallende Licht, um die Oberflächenstruktur des Mondes hervorzuheben. Farbfilter blocken andere Spektralbereiche ab, um bestimmte Farben, z.B. von Planeten, zu stärken. Nebelfilter minimieren wiederum den Einfall von Streulicht, damit sich auch lichtschwächere Details von Deep-Sky Objekten abzeichnen können. Mit – und nur mit – einem wertigen Sonnenfilter kann sogar die Sonne durch ein Teleskop beobachtet werden. Er wird vor dem Objektiv angebracht und minimiert das einfallende Licht auf 0,001%.
Fotoadapter
Wer Freude am Beobachten gefunden hat, möchte sich vielleicht auch schon bald an die Astrofotografie wagen. Es gibt mehrere Möglichkeiten eine Kamera am Teleskop anzubringen. Die einfachste Art ist die afokale Projektion, bei der die Kamera oder auch ein Smartphone vor der dem Okular platziert wird. Dafür reicht schon ein universeller Kameraadapter.
Bei der fokalen Projektion wird das Teleskop zum Objektiv der Spiegelreflexkamera, sodass durch den Primärfokus fotografiert werden kann. Dafür brauchen Sie einen T-2 Ring, der am Bajonett der Kamera angebracht wird und einen Fokaladapter. Dieser Adapter hat ein T-2 Gewinde und einen 1,25‘‘ oder 2‘‘ Anschluss und verbindet Teleskop und Kamera. Für Aufnahmen kleinerer Regionen eignet sich die Okular-Projektion mit einem Projektionsadapter, in den zusätzlich ein passendes Okular geschraubt werden kann. Für Astrofotos ist eine genaue Fokussierung und eine erschütterungsfreie Nachführung essenziell.
Weitere Infos:
Allgemein (2)
Anwendungsgebiete (1)
Die Anwendungsgebiete geben Ihnen einen groben Überblick, für welche Zwecke das Teleskop geeignet ist.
Empfohlen für... (3)
Die Einteilung der Teleskope nach Eignung für Einsteiger, Fortgeschrittene oder Sternwarten dient der ersten Orientierung.
Enthaltenes Zubehör (8)
Bei vielen Teleskopen ist bereits einfaches Zubehör enthalten.
GoTo-Steuerung (7)
Montierung (5)
Eine Montierung ist der Unterbau für ein astronomisches Teleskop. Sie besteht in der Regel aus dem Montierungskopf und einem passenden Stativ.
Okularauszug (3)
Ein Okularauszug dient zur Aufnahme eines Okulars. Über seitliche Fokussierräder kann das Bild scharf gestellt werden.
Optik (19)
Als Optik wird ein Teleskoptubus bezeichnet, denn er enthält die entsprechenden Bauteile zum Auffangen und Bündeln des Lichts.
Reflektor (4)
Spezielle Eigenschaften, die nur Reflektoren besitzen, finden Sie unter diesem Punkt.
Stativ
Das Stativ ist ein Teil der Montierung, es sorgt für einen stabilen Stand und ist meist in der Höhe verstellbar.